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Warum die Speicherkosten in die Höhe schießen – und was das für Ihre IT- und Cloud-Strategie bedeutet
Principal Consultant
Wichtige Hardwarekomponenten, insbesondere RAM, SSDs und sogar traditionelle HDDs, sind in letzter Zeit erheblich teurer geworden. Einer der stärksten Treiber für diesen Anstieg ist die rasante weltweite Expansion von KI-Rechenzentren, die enorme Mengen an Hochleistungsspeicher benötigen.
Lange Zeit waren wir es gewohnt, dass der Preis pro Gigabyte immer weiter sinkt, doch damit scheint Schluss zu sein: Stattdessen erleben wir schon seit einer Weile enorme Preissteigerungen und sogar Lieferengpässe. Wer IT-Systeme plant, Rechenzentren betreibt oder in die Cloud wechseln möchte, sollte sich jetzt genau überlegen, was das für die Zukunft bedeutet.
Die Preistrends auf einen Blick
- DRAM (Arbeitsspeicher) ist fast doppelt so teuer wie noch vor wenigen Monaten. Bei einigen beliebten Modulen stieg der Preis bis Ende 2025 um etwa 90 % im Jahresvergleich.
- SSDs haben ebenfalls deutlich zugelegt. 2025 stiegen die Preise um 40 % oder mehr. NAND-Flash-Speicher verzeichnen sogar noch höhere Steigerungen.
- Nicht einmal HDD-Preise sind immun. Besonders bei den Enterprise-Modellen beobachten wir einen zweistelligen Anstieg.
- Das sind keine vorübergehenden Erscheinungen. Mehrere Branchenanalysten warnen, dass die Knappheit und der Preisdruck noch das ganze Jahr 2026 anhalten könnten, vielleicht sogar länger.
Quellen:
https://www.computerbase.de/artikel/storage/hdd-ssd-ram-preise-speicherknappheit.94680/
https://www.heise.de/news/SSD-Preise-steigen-rasant-an-11098696.html
Allgemeine Marktkräfte sind daran schuld, dass die Preise derart steigen. Die Ursachen reichen von eingeschränkter Produktionskapazität bis hin zur massiven Nachfrage nach KI-Workloads bei Cloud-Providern und in Hyperscale-Umgebungen.
Was das für Ihr Unternehmen bedeutet
Diese Marktbedingungen haben Konsequenzen für grundlegende Entscheidungen rund um Infrastruktur-Erneuerungszyklen, Budgets und Cloud Adoption. Über die folgenden zwei Aspekte sollte sich jedes IT-Team Gedanken machen:
Die Public Cloud wird in Sachen TCO (Total Cost of Ownership) immer öfter das eigene Rechenzentrum schlagen
Teams unterschätzen häufig, wie sich die steigenden Speicherpreise auf die Gesamtbetriebskosten über mehrere Jahre hinweg auswirken können. Mit steigenden Hardware-Investitionsausgaben (CAPEX) vergößert sich die wirtschaftliche Kluft zwischen On-Premises-Umgebungen und Cloud-Plattformen schneller als viele erwarten. Eine strukturierte Bewertung wie die Speicheranalyse im Rahmen des Optimization and Licensing Assessment (OLA) hilft dabei, die Auswirkungen auf die Kosten zu ermitteln, potenzielle Einsparungen zu identifizieren und falsche Annahmen zu vermeiden, die suboptimale langfristige Entscheidungen mit sich bringen könnten. Klare Daten und realistische Kostenmodelle bieten Unternehmen eine weitaus zuverlässigere Grundlage für die Entscheidung zwischen einem On-Premises-Refresh, einem Hybridmodell oder einer vollständigen Umstellung auf die Cloud.
In diesem Zusammenhang treten die Vorteile der Public Cloud noch mehr in Erscheinung:
- Betriebskosten (OPEX) werden besser vorhersehbar als die Investitionsausgaben (CAPEX) für neue eigene Hardware.
- Durch die inhärente Skalierbarkeit müssen Sie nicht gleich höchste Kapazität einkaufen.
- Cloud-Speicher kann billiger sein als Premium-Hardware, selbst bei Block/Cold Data.
- AWS ist bekannt dafür, seine Preise nicht zu erhöhen. Im Gegenteil: Aufgrund von Skaleneffekten ist der Preis sogar schon öfter gesunken.
In die Cloud zu gehen, wird geschäftlich immer sinnvoller, wenn die relativen Kosten für das Betreiben und Upgraden eigener Infrastrukturen steil ansteigen. Insbesondere für speicherhungrige Workloads hat die Cloud aus ROI-Sicht nun häufiger die Nase vorn.
Empfehlung: Überdenken Sie, ob das, was Sie bisher unbedingt on-premises haben wollten, wirklich dort bleiben sollte. Bei den aktuellen Speicherpreisen sind Cloud-Alternativen wahrscheinlich insgesamt kosteneffektiver. Und die neue AWS European Sovereign Cloud schwächt die üblichen Argumente für die Datenspeicherung im eigenen Rechenzentrum.
Hinweis: Bei unserem OLA-Service analysieren wir auch Ihre Storage-Anforderungen. Skaylink kann Ihnen eine schnelle AWS-Kostenschätzung für Ihre IT-Infrastruktur aufstellen oder auch eine umfassende Analyse und den kompletten Business Case für die Migration liefern.
Wenn Sie neue Hardware brauchen, kaufen Sie schnell – und planen Sie eine hybride Lösung
Wenn Sie Ihre Hardware erneuern möchten, sollten Sie schnell sein. Viele Anbieter warnen, dass die Preise 2026 noch einmal stark ansteigen könnten. Bei einigen Anbietern gelten die Preise für das Jahr 2025 noch bis Ende Januar.
Wichtige Punkte:
- Sichern Sie sich rechtzeitig die 2025er Preise, wenn Sie ohnehin neue Hardware kaufen wollten. Wer zu lange wartet, wird 2026 vielleicht wesentlich mehr zahlen müssen.
- Denken Sie über eine hybride Architektur nach, mit der Sie Ihre Daten kostenoptimiert zwischen Ihrem On-Premises-Rechenzentrum und der Cloud aufteilen können.
Eine hybride Speicher-Infrastruktur kann eine gute Zwischenlösung sein:
- Kalte oder selten genutzte Daten können in Cloud-Objektspeicher (z. B. AWS S3) wesentlich günstiger abgelegt werden.
- Aktive oder Performance-relevante Daten können auf On-Premises-Systemen, z. B. schnellen lokalen Arrays, bleiben.
Mit einem solchen Tiering brauchen Sie weniger teure eigene Hardware und können bei Bedarf flexibel weitere Systeme in die Cloud migrieren.
Beispieltechnologien für hybride Infrastrukturen:
- AWS Storage Gateway: Nahtloses Caching und Tiering zwischen On-Premises-Systemen und S3.
- NetApp ONTAP: Enterprise-Datenspeicher für Rechenzentren, nativ unterstützt von allen Hyperscalern (z. B. AWS FSx for NetApp ONTAP). Mit Funktionen für mehr Speichereffizienz (Komprimierung, Deduplizierung), Cloud-Tiering-Features und Aufbewahrungsrichtlinien.
Diese Services tragen dazu bei, Performance und Kosten in Einklang zu bringen, bevor Sie bereit sind, komplett in die Cloud umzuziehen – und Sie senken damit Ihren Bedarf an überteuerter Hardware.
Hinweis: Skaylink kann Ihnen helfen, mit AWS hybride Storage-Lösungen einzurichten, die kosteneffektiv und skalierbar sind. Oder lassen Sie uns mit AWS Datasync oder Transfer Family bestimmte Daten schnell migrieren, wenn Sie auf Ihrem lokalen Speicher Platz schaffen möchten. Skaylink ist ein autorisierter Reseller beliebter Speicherlösungen von Anbietern wie NetApp. Sie brauchen ein Angebot? Melden Sie sich bitte einfach bei uns.
Fazit
- Arbeitsspeicher und Festplatten werden nicht mehr mit jedem Jahr billiger. Im Gegenteil: Aufgrund struktureller Umbrüche bei Angebot und Nachfrage, insbesondere durch die boomenden KI-Rechenzentren, steigen die Preise rasant an.
- In die Cloud zu wechseln, wird attraktiver, da die Hardware-Kosten steigen.
- Wer seine Speicherhardware erneuern will, sollte sich beeilen und idealerweise auf hybride Strategien setzen.
- Hybride Lösungen wie AWS Storage Gateway und NetApp ONTAP ermöglichen eine effiziente Datenverwaltung während der Umstellung.
Wenn Sie gerade überlegen, wie es mit Ihrem Rechenzentrum weitergehen soll oder ob sich Migrationsprojekte finanziell lohnen, sollten Sie diese Preistrends auf jeden Fall berücksichtigen, um eine zukunftssichere Entscheidung treffen zu können. Skaylink unterstützt Sie gern auf Ihrem Weg in die Cloud, egal für welche Option Sie sich entscheiden.