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Warum Azure Arc mein Lieblingstool für die Hybrid Cloud ist (und auch Ihres sein sollte)

Azure Arc müssen Sie testen. Damit ist die Hybrid Cloud keine Last mehr, sondern ein Vorteil.
23. Juli 2025
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Mikkel Valentin Sørensen

Senior Cloud Solution Architect, Skaylink

Mal ehrlich: „Hybrid“ ist nicht nur ein Buzzword. Für die meisten Menschen ist es einfach die Realität. Es mag an älterer Software liegen, an Datenschutzvorschriften oder einfach Pragmatismus, aber manchmal ist es einfach nicht möglich, alles in der Cloud zu betreiben. In den vielen Jahren, die ich jetzt schon Cloud-Migrationen begleite, habe ich das immer wieder gesehen. Tatsächlich waren die interessantesten Projekte häufig die, in denen wir die Lücke zwischen On-Premises-Systemen und der Cloud schließen mussten.

Deshalb ist Azure Arc inzwischen so wichtig in meiner täglichen Arbeit. Und deshalb finde ich auch, dass das Tool viel mehr Aufmerksamkeit verdient.

Wenn hybride Systeme keine Entscheidung, sondern unumgänglich sind

Mein erstes „echtes“ Hybridprojekt war alles andere als elegant. Wir mussten für einen großen dänischen Kunden Dutzende Legacy-VMs modernisieren, aber wegen strenger Compliance-Vorschriften ließ sich nicht einfach alles zu Azure migrieren. Stattdessen hatten wir zwei komplett getrennte Welten zu koordinieren. Richtlinien, Backups, Sicherheit, Monitoring – alles mussten wir doppelt machen. „Hybrid“ bedeutete dort nicht nur, zwei verschiedene Umgebungen miteinander zu verbinden, sondern chaotische Zustände in den Griff zu bekommen.

Ich gebe zu, als ich Azure Arc das erste Mal ausprobiert habe, war ich skeptisch. Ist das jetzt wieder so ein Agent, noch ein neues Dashboard? Aber nachdem ich es in Aktion erlebt hatte, hat sich meine Sichtweise komplett geändert. Arc ist nicht nur ein technisches Tool, es ist ein regelrechter strategischer Hebel, mit dem wir unsere Cloud- und On-Premises-Systeme zusammenführen und sie zentral steuern können.

Das eigentliche Potenzial von Azure Arc

Wenn Sie mit Azure Arc noch gar nichts anfangen können, lesen Sie am besten hier zuerst den Überblicksartikel.

Ich werde es ganz deutlich sagen: Azure Arc ist kein Nice-to-have, sondern ein Must-have, wenn man hybrid wirklich agil arbeiten will. Am meisten beeindruckt mich, wie schnell Azure Arc Ordnung ins Chaos bringt:

  • Einheitliche Richtlinien: Plötzlich funktionieren Ihre Security- und Governance-Maßnahmen in allen Umgebungen. Schluss mit unsauberen Ausnahmeregeln für On-Prem!
  • Zentrales Monitoring, zentralisierte Sicherheit: Azure Monitor und Defender decken sowohl cloudnative als auch herkömmliche Workloads ab, und alles ist in einer zentralen Konsole einsehbar.
  • Anwendungszentrierter Betrieb: Statt einzelne Server, VMs und Cluster zu verwalten, orientieren Sie sich an den Anwendungen, die für das Geschäft wichtig sind.

Ein Projekt hat das zuletzt besonders gut veranschaulicht: Weil wir Azure Arc von Anfang an eingesetzt haben, hat sich die Time-to-Value halbiert, denn unsere Teams konnten damit die Automatisierung standardisieren, CI/CD-Pipelines optimieren und eine konsistente Disaster Recovery für das gesamte hybride Setup implementieren. Dieses Projekt hat nicht nur neue Technologie gebracht, sondern allen Beteiligten eine ganz neue Sicht auf die Dinge gegeben.

Warum Azure Arc im Mittelpunkt Ihrer Migrationsmaßnahmen stehen sollte

Bei Skaylink haben wir uns bewusst dazu entschieden, Azure Arc nicht erst am Ende als Add-on dazuzugeben. Es ist vom ersten Tag an fester Bestandteil unserer Projekte.

Warum? Weil es bei einer Migration nicht nur darum geht, Workloads zu verlagern, zu optimieren oder für die Zukunft neu aufzusetzen, sondern auch darum, den Betrieb zu transformieren. Denn wer die Hybrid Cloud als fünftes Rad am Wagen behandelt, hat am Ende nur suboptimale Designs und unnötigen Mehraufwand. Mit Azure Arc im Mittelpunkt des Betriebsmodells dagegen ist viel mehr möglich:

  • Cloud-first-Modell mit einheitlichen Tools implementieren, die in der gesamtem Hybrid-Umgebung funktionieren
  • Einheitliche Infrastruktur bereitstellen und Richtlinien umsetzen, On-Premises genauso wie in der Cloud
  • Deployments und CI/CD mit GitOps für alle hybriden Systeme automatisieren
  • Echte Transparenz für Monitoring und Compliance ermöglichen, auch wenn Workloads verlagert werden oder sich verändern

Meine Tipps für den Anfang

Beginnen Sie mit einem Proof-of-Concept, einem kleinen Testprojekt für Azure Arc – was sehr einfach ist, denn man kann mit nur sehr wenig Vorbereitung anfangen, damit zu arbeiten. Aber testen Sie dabei nicht nur die Technik, sondern demonstrieren Sie Ihren Security-, Ops- und Dev-Teams auch die Strategie dahinter.

Ein solcher PoC zeigt den Nutzen für die verschiedenen Bereiche auf:

Sicherheit: Einheitliche Compliance-Richtlinien für die gesamte hybride Umgebung

Betrieb: Einblick in lokale Server über die Azure-Konsole

Strategie: Reibungsarmer Weg zu standardisierter Governance ohne Migration

Planen Sie anschließend einen umfangreicheren Rollout, bei dem Sie beispielsweise Kubernetes-Cluster oder nicht virtualisierte Workloads einbinden.

Was ich gelernt habe: Dos und Don’ts bei Azure Arc

Nach mehreren Hybridprojekten (und ein paar schmerzhaften Lektionen) habe ich vier wichtige Regeln formuliert:

Do:

  • Behandeln Sie Azure Arc nicht nur als ein Tool von vielen, sondern als „Gehirn“ Ihrer Hybrid-/Cloud-Strategie.
  • Bringen Sie Compliance, Security und DevOps so früh wie möglich an einen Tisch. Azure Arc liefert die Plattform, aber die Prozesse müssen Sie entwickeln.

Don’t:

  • Unterschätzen Sie nicht den Wert von zentralem Monitoring und zentraler Richtliniendurchsetzung. Besonders, wenn die Vorschriften immer strenger werden (ich sage nur „DSGVO“).
  • Warten Sie mit der Einführung von Azure Arc nicht bis nach der Migration. Dann ist es zu spät, wirklich von dem Tool zu profitieren.

Warum ich großer Fan von Azure Arc bin (und Sie bestimmt auch bald)

Ich bin wirklich begeistert von Azure Arc. Das Tool verwaltet nicht nur Technologie – es löst echte Probleme für echte Menschen. Azure Arc bringt endlich Ordnung in das hybride Chaos, mit dem viele Unternehmen schon lange leben. Die Datenresidenz steuern zu können, die Compliance nachweisbar umzusetzen und tatsächlich funktionierende hybride Lösungen zu bauen, das sind gewaltige Vorteile.

Ich habe mit eigenen Augen gesehen, wie positiv sich die Flexibilität von Azure Arc auswirkt, und zwar nicht nur für die IT, sondern auch für Auditoren, die Rechtsabteilung und geschäftliche Stakeholder, die ein klares Bild brauchen und auf ihren Betrieb vertrauen möchten. Ob in der Fertigung oder im Finanzwesen: Azure Arc hat uns immer wieder geholfen, strenge Compliance-Vorgaben einzuhalten und die Stärken hybrider Umgebungen zur Geltung zu bringen. Ich finde, genau das ist der Zweck eines modernen Cloud-Managements.

Mit Azure Arc sind hybride Umgebungen kein Kompromiss – sondern eine Superkraft

Lange Zeit fühlte sich alles Hybride wie ein Kompromiss an – eine Notlösung für Legacy-Systeme, die nicht in die Cloud migriert, aber auch nicht abgeschafft werden konnten. Mit Azure Arc ist das anders. Mit Azure Arc im Mittelpunkt Ihres Betriebsmodells profitieren Sie überall von den Vorteilen der Cloud, nicht nur in Azure.

Wenn Sie gerade Ihre nächste Migration planen oder mit schwierigen Hybrid-Umgebungen zu kämpfen haben, kann ich Ihnen nur einen Rat geben: Testen Sie Azure Arc. Beziehen Sie Ihre Teams frühzeitig mit ein. Betrachten Sie das Hybride nicht als Last, sondern als Vorteil.

Und wenn Sie noch mehr erfahren oder Beispiele aus der Praxis hören möchten, sprechen Sie uns an. Wir erzählen immer gern, was wir – teils schmerzhaft – bei unseren bisherigen Projekten gelernt haben.

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