Universität Duisburg-Essen: Hacker veröffentlichen Daten

Nach den zwei Hacker-Angriffen auf die Universität Duisburg-Essen sind jetzt interne Daten veröffentlicht worden. Dabei ging die Uni gerade weitere Schritte in Richtung Normalität.

© Annika Honnef/Radio Essen

Hacker veröffentlichen Daten der Uni Duisburg-Essen

Nach den Hacker-Angriffen an der Uni Duisburg-Essen Ende November und Anfang Dezember, sind jetzt Uni-Daten im Darknet veröffentlicht worden. Die Hacker-Gruppe hatte Lösegeld der Universität gefordert. Weil die Uni dem nicht nachgekommen ist, haben die Hacker die internen Daten rausgegeben. Die Uni sagt, dass sie das sehr ernst nimmt. Sie lasse sich aber auf keine Erpressung ein und unterstütze keine Straftaten. Das sei auch mit dem Bundeskriminalamt so abgesprochen worden. Generell arbeiten die IT-Experten der Universität eng mit den zuständigen Sicherheits- und Ermittlungsbehörden zusammen. Momentan werten sie die veröffentlichten Daten aus. Falls Daten von Personen oder Institutionen veröffentlicht worden sind, sollen die Betroffenen direkt informiert werden, verspricht die Uni. Weil sie aber nach dem ersten Hacker-Angriff im November schnell reagiert hat, wurde nur ein kleiner Teil an Daten geklaut.

Daten im Darknet? Eine Einschätzung eines externen Experten

Die Universität Essen schreibt, dass Expertinnen und Experten der Strafverfolgungsbehörden unter sicheren Bedingungen die Daten im Darknet analysieren. Radio Essen-Moderatorin Anna Bartl hat mit Karsten Kümmerlein gesprochen. Er ist IT-Experte im Ostviertel und sollte für uns die Situation für den einzelnen einschätzen. Was passiert, wenn Daten von mir im Darknet auftauchen? Wie kann ich mich schützen und warum wurde überhaupt eine Universität angegriffen? Die Rektorin der Universität Duisburg/Essen Barbara Albert ist über den Cyberangriff sehr empört. Der externe Experte ist dabei nicht in die Ermittlungen an der Universität Duisburg/Essen involviert und kann dazu ganz konkret nichts sagen.

© Radio Essen

40.000 Passwörter an Uni in Essen zurückgesetzt

Für Studierende an der Universität Duisburg-Essen geht es grundsätzlich weiter in Richtung Normalität. So sagt es zumindest die Uni selbst. Immer mehr Dienste seien wieder verfügbar. Seit Anfang Januar können sich die Studierenden wieder online für Prüfungen an- und abmelden, Bescheinigungen herunterladen und den Notenspiegel einsehen. Auch das Prüfungsamt vor Ort ist wieder telefonisch oder per Mail erreichbar und bietet Sprechzeiten an. Zuletzt wurden die Studierenden aufgefordert, vor Ort ihre Passwörter zu ändern. Wer das gemacht hat, kann nun wieder auf die Lernplattform moodle und auf seine E-Mail-Adresse zugreifen. Laut der Uni wurden bereits fast 40.000 Passwörter zurückgesetzt, darunter knapp 29.000 von Studierenden.

Als Folge der Hacker-Angriffe wurde die Bewerbungsphase für Master-Studiengänge bis zum 31. Januar verlängert. Studierende, die demnächst ein Auslandssemester planen, können sich ebenfalls noch bis zum 31. Januar online bewerben - dabei können sie auch eine alternative E-Mail Adresse nutzen. Die Uni ist nachsichtig bei Nachweisen für die Bewerbung, die aufgrund der aktuellen Situation noch nicht vorliegen.

Studierende der Uni Essen fühlen Normalität noch nicht

Nach diesem Bericht haben sich einige Studierende der Uni Duisburg-Essen bei Radio Essen gemeldet und sagen, sie fühlen die Normalität, die kommuniziert wird, noch nicht. Studentin Jasmin erzählt im Interview in der Radio Essen-Spätschicht, dass vieles noch nicht richtig rund laufe und nur Behelfsmittel seien. Sie und einige andere Studierende wünschen sich mehr Entgegenkommen von der Uni und ihren Professoren.

Es ist schade, dass die Anfrage auf mehr Freiversuche für Klausuren einfach abgelehnt wurde.Uns wurde bei schriftlichen Abgaben eine Woche länger für die Abgabe zugestanden, das steht für uns aber in keinem klaren Verhältnis. Wir fühlen uns nicht richtig berücksichtigt. - Studentin Jasmin

Ein größeres Entgegenkommen fordert auch der ASTA, die Studierendenvertretung, der Uni Duisburg-Essen, damit Studierende sich in diesem Ausnahmezustand nicht auch noch über das Bestehen oder Nichtbestehen ihrer Prüfungen Sorgen machen müssen

© Radio Essen

Woche für Studienorientierung in Essen

Für alle, die erst noch planen, demnächst an der Universität Duisburg-Essen zu studieren, gibt es aber wieder eine klassische Orientierungswoche. Seit dem 16. Januar können sich Studieninteressierte bei digitalen Vorträgen über alles rund um das Studium informieren. Vom 16. bis 20. Januar stehen Infovorträge zur Studienwahl auf dem Programm. Vom 23. bis zum 27. Januar geht es dann in Infovorträgen um die Studiengänge an der Uni Duisburg-Essen. Alle, die am Lehramt interessiert sind, können sich vom 31. Januar bis zum 3. Februar Vorträge dazu anhören. Danach endet die Woche der Studienorientierung.

Mehr Infos aus Essen

Weitere Meldungen

skyline